Morbus Sinding-Larsen-Johansson

Was ist der Morbus Sinding-Larsen-Johansson ?

Morbus Sinding-Larsen-Johansson wird im Fachchinesisch der Mediziner als »Traktionsapophysitis« beschrieben.

Die Apophyse ist ein Knochenauswuchs, an dem Bänder oder Sehnen ansetzen und der zunächst aus Knorpelgewebe besteht. Erst mit Abschluss des Wachstums verknöchert die Apophyse.

Eine Apophysitis ist eine überlastungsbedingte Entzündung im Ursprungsbereich der Kniescheibensehne an der Apophyse der Kniescheibenspitze.

Knieschmerzen bei Jugendlichen

Morbus Sinding-Larsen-Johansson - wer hat´s erfunden ?

Benannt wurde die Erkrankung nach dem schwedischen Arzt Dr. Sinding-Larsen und dem Norweger Dr. Johansson beschrieben, die die Erkrankung 1921/22 unabhängig voneinander erstmals beschrieben haben.Eine Apophysitis ist eine überlastungsbedingte Entzündung im Ansatzbereich der Kniescheibensehne an der Apophyse des Unterschenkelknochens.

Wie häufig ist der Morbus Sinding-Larsen-Johansson ?

Morbus Sinding-Larsen-Johansson ist ein selten auftretendes Problem, wobei die genaue Häufigkeit nicht bekannt ist. 

Von Morbus Sinding-Larsen-Johansson betroffen sind vor allem junge Sportler, die sich im Wachstumsschub befinden. Er tritt insbesondere bei früher Spezialisierung auf in Sportarten mit hohen Sprung-, Lauf- und Schussbelastungen wie Fußball, Handball, Basketball, Leichtathletik, Kampfsport und Volleyball. Beidseitige Beschwerden können vorkommen.

Morbus Osgood-Schlatter - wer ist betroffen ?

Typische Symptome bei Morbus Sinding Larsen-Johansson

Typisch für den Morbus Sinding-Larsen-Johannson sind belastungsabhängige Schmerzen am Ansatz der Kniescheibensehne an der Kniescheibenspitze.

Die Beschwerden treten am Anfang erst nach der Belastung, teilweise auch erst am nächsten Tag auf. Später dann auch während dem Sport, so dass das Training oder das Ligaspiel / der Wettkampf abgebrochen werden muss.

Risikofaktoren für Morbus Sinding-Larsen-Johansson

Der Morbus Sinding-Larsen-Johansson betrifft, wie der Morbus Osgood-Schlatter, vor allem sportlich aktive Heranwachsende. 

Frühe Konzentration / Spezialisierung auf eine Sportart erhöht das Risiko deutlich: Wenn die Wochenstunden in einer Sportart höher sind das als Alter des Sportlers, ist das Risiko an Morbus Morbus Sinding-Larsen-Johansson zu erkranken deutlich erhöht !

Die übliche Behandlung:

Es wird eine meist komplette Sportpause empfohlen, daneben soll der Betroffene Kühlen und entzündungshemmende Salben, wie Ibuprofen oder Diclofenac-Gel, verwenden. Manchmal werden zusätzlich Bandagen verschrieben.

Das klassische P.E.C.H.-Schema: also Pause, Eis, Compression (hier über die Bandage) und Hochlegen. Zugegeben, das Hochlegen fehlt bei den Ratschlägen. Dafür wird zu Abwarten geraten:

Die Schmerzen sollten nach 1-1,5 Jahren bei 90% der Betroffenen von selbst verschwinden, spätestens nach Abschluss des Wachstums.

Nach neusten Studien wird der beschriebene Spontanverlauf in Frage gestellt. Die Beschwerden verschwinden häufig auch nach Abschluss des Wachstums nicht.

Man kann es den jungen Patienten nicht verdenken, dass Sportpause und nur Hoffen, dass es irgendwann verschwindet, keine Option ist. Wobei bereits eine kurze Sportpause dazu führt, dass der Junior ihnen vor lauter Frust die Tapete von den Wänden kratzt...


Und jetzt ? Lauf- oder Fussballpause ? Kann man da echt nicht mehr machen ?

Deine Chancen möglichst schnell zurück zu deinem Lieblingssport zu kommen sind wesentlich besser, wenn du weisst, dass eine wirksame Behandlung nicht aus Geduld und Sportpause besteht.

Der zentrale Punkt dabei ist eine individuelle Belastungssteuerung. Was darf ich weitermachen, was muss ich vorübergehend reduzieren ? Wie kann ich mein Knie wieder belastbarer machen ?

Eine anhaltende Lauf- oder Fußballpause ist dabei in den meisten Fällen nicht notwendig.

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